Die ersten 15.000 Liter grünes Benzin kommen aus Sachsen

In einer Freiberger Großversuchsanlage sind jetzt im Beisein von Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer die ersten 15.000 Liter grünes Benzin geflossen, die anschließend Projektpartnern für Kraftstoffuntersuchungen und Kfz-Tests zur Verfügung gestellt wurden. Im Pilotprojekt "DeCarTrans", das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit rund 15 Millionen Euro gefördert wird, arbeiten sächsische Wissenschaftler und Unternehmen an Möglichkeiten, um die Produktion von grünem Benzin, also E-Fuels, zu optimieren.

"Dieser Meilenstein zeigt, dass am Durchbruch von E-Fuels erfolgreich gearbeitet wird und die Entwicklung sehr dynamisch ist. Es ist richtig, dass wir das mit Fördermitteln des Bundes unterstützen. Jeder Einzelne Euro davon ist gut investiert", versichert Bundesminister Wissing vor Ort in Freiberg.

Der söächsische Ministerpräsident Kretschmer sagte: "Das Auto hat seine Zukunft." Er erinnert dabei an die 1,3 Milliarden bereits fahrenden Autos weltweit, und an jene Menschen, die im ländlichen Raum Deutschlands auf den herkömmlichen Pkw angewiesen sind. Gerade dort könne der synthetische Kraftstoff als alternatives nachhaltiges Benzin eingesetzt werden.

Das sogenannte E-Fuel soll künftig herkömmliches Benzin im Luft-, Schiffs- und Pkw-Verkehr ersetzen. Hergestellt wird der Sprit aus Methanol, der wiederum über elektrischem Wege aus Industrieabgasen und Pflanzenresten gewonnen wurde. In der Freiberger Großversuchsanlage ist es nun erstmals gelungen, in industrieller Größenordnung Bio-Methanol in Benzin umgewandelt. Durch die Ertüchtigung der Großversuchsanlage sollen insgesamt 380.000 Liter grünes Benzin hergestellt werden. Ziel ist es, die technologische Reife zur Vorbereitung eines Markteintritts zu erhöhen. Ausgangsstoff ist dabei Methanol aus nachhaltigen Quellen.

Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und Europa geben wichtige Signale an den Markt, entsprechende Produktionskapazitäten aufzubauen. "Eine breite Nachfrage nach E-Fuels ist die grundlegende Voraussetzung, dass klimaneutrale Kraftstoffe wettbewerbsfähig werden können", erklärt der Bundesminister. Welche klimafreundliche Technologie sich in Zukunft durchsetzen wird, entscheide der Markt. 

Die Großversuchsanlage für strombasiertes synthetisches Benzin wurde 2009 als bundesweit erste und größte ihrer Art an der TU Bergakademie Freiberg errichtet. Beteiligt an der industriellen Großversuchsanlage ist neben der TU Bergakademie Freiberg der Chemieanlagenbau Chemnitz und die FEV Europe GmbH.