Dresden: Helmholtz-Zentrum und GLOBALFOUNDRIES kooperieren für Wissenstransfer und Willkommenskultur

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und der Halbleiterhersteller GLOBALFOUNDRIES Dresden gehen eine noch engere Zusammenarbeit ein. Dazu unterzeichneten die Partner eine gemeinsame Absichtserklärung. Die nachhaltige Partnerschaft konzentriert sich auf Wissenstransfer, Technologieentwicklung und Nachwuchsförderung. Ein Ziel ist es dabei, auch die Willkommenskultur am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Dresden zu stärken.

"Für unser Forschungszentrum sind Diversität und Weltoffenheit von entscheidender Bedeutung“, betonte Sebastian M. Schmidt, wissenschaftlicher Direktor des HZDR, während der Vertragsunterzeichnung bei GLOBALFOUNDRIES Dresden. „Unterschiedliche Perspektiven führen zu besseren Ideen, um die komplexen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen. Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit GLOBALFOUNDRIES einen Partner gefunden haben, der diese Sichtweise teilt und mit dem wir Projekte zur Förderung dieser Werte realisieren können.“

Dr. Manfred Horstmann, Geschäftsführer von GLOBALFOUNDRIES Dresden, fügte hinzu: „Als führendes Halbleiterunternehmen in Europa freut es uns, dass wir mit dem HZDR ein international führendes Kompetenzzentrum als Partner gewinnen konnten. Gemeinsam bieten wir hochqualifizierten Nachwuchswissenschaftlern einen einzigartigen Einblick in unser globales Unternehmen mit Mitarbeitenden aus 45 Nationen. Diese Kooperation leistet einen wichtigen Beitrag dazu, Fachkräften im Silicon Saxony attraktive Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.”

Die nun geschlossene Vereinbarung läuft bis zum Jahresende 2025. Beide Parteien wollen bis dahin die Absichtserklärung in eine langfristige Kooperationsvereinbarung überführen.

   

Wissenschaftler schnuppern Unternehmensluft

Zum Erreichen dieser Ziele haben die beiden Parteien eine Reihe von Maßnahmen vereinbart: Dazu gehören die Organisation gemeinsamer Workshops zur Weiterbildung, die Schaffung von Möglichkeiten für Auszubildende, Einblicke in andere Berufe zu erhalten, sowie der Austausch von interkulturellen Erfahrungen. Eine zentrale Rolle sollen dabei Veranstaltungen und Netzwerktreffen spielen, zum Beispiel die "Company Visits", deren erster im Anschluss an die Vertragsunterzeichnung am Nachmittag stattfand. Rund 20 Nachwuchswissenschaftler des HZDR nutzten die Gelegenheit, bei einer Führung durch die Chip-Fabrik von GLOBALFOUNDRIES sowohl die modernen Halbleiter-Labore als auch die Unternehmenskultur kennenzulernen.

    

Gemeinsame Forschungsthemen: Speichertechnologien und neuromorphe Chips

Beide Einrichtungen sehen nicht zuletzt großes Potenzial beim Austausch in ausgewählten Forschungsbereichen. Dies betrifft einerseits die Analyse und Entwicklung von Hardware in der Speicher- und Informationstechnologie, etwa bei der Entwicklung von Standards für die Ionenimplantation, um die Eigenschaften des Siliziums zu verändern. Ein anderes Forschungsvorhaben ist das von der Europäischen Union geförderte Projekt NIMFEIA. Hier arbeiten Forscher von HZDR und GLOBALFOUNDRIES daran, sogenannte neuromorphe Chips fit für die industrielle Produktion zu machen. Die der Funktionsweise des menschlichen Gehirns nachempfundenen Bauteile besitzen einen sehr niedrigen Energieverbrauch und könnten bei Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen beim Autonomen Fahren zum Einsatz kommen.