35 Millionen Euro für Gründungsförderung in Sachsen

Sachsen unterstützt Existenzgründermaßnahmen auch in der neuen, bis 2027 dauernden EU-Förderperiode mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus). Das sächsische Kabinett hat am 30. August die entsprechende Förderrichtlinie "Gründungsförderung" bestätigt. Sie gliedert sich in die Teilrichtlinien "Gründungsberatung", "Gründungsinitiativen" und "Technologiegründungsstipendium". Dafür stehen insgesamt rund 35 Millionen Euro aus ESF-Mitteln und der Kofinanzierung des Freistaates Sachsen zur Verfügung.

Mit der Förderrichtlinie setzt das sächsische Wirtschaftsministerium (SMWA) die ESF-Angebote der Gründungsförderung fort, die sich im abgelaufenen EU-Förderzeitraum 2014 bis 2020 bewährt haben. Die Gründungsberatung verzeichnete über 2.500 geförderte Vorhaben. Fast 300 Technologiegründungsstipendien wurden ausgereicht. Zudem wurden 26 Gründungsinitiativen an den sächsischen Universitäten und Hochschulen gefördert. Über 1.200 Gründungen gingen daraus hervor.

Die Programme wurden durch die begleitende ESF-Evaluierung als wirksam beurteilt und an aktuelle Bedarfe der Gründenden angepasst. Für die Teilrichtlinie "Gründungsberatung" stehen bis 2027 rund neun Millionen Euro zur Verfügung (davon ESF-Mittel: 5,2 Mio. Euro, Landesmittel: 3,8 Mio.), für das "Technologiegründungsstipendium" rund 15,8 Mio. Euro (ESF: 9,2 Mio., Land: 6,6 Mio.) und für die "Gründungsinitiativen" rund 10,5 Mio. Euro (ESF: 8,7 Mio., Land: 1,8 Mio.).

Möglichst noch im vierten Quartal 2022 wird das SMWA dem Kabinett die EU-finanzierten Teilrichtlinien "Akzeleratorenförderung" (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – EFRE) und "Business-Angel-Programm" (Just Transition Fund – JTF) vorlegen. "Zusammen mit dem derzeit noch laufenden Mikrodarlehen und dem bereits verlängerten InnoStartBonus bietet das SMWA mit Hilfe der EU und mit Landesmitteln eine auf alle Zielgruppen abgestimmte Gründerförderung an", so Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig.

Im Sommer 2022 hat das Ministerium eine neue Studie zum Gründungsstandort Sachsen vorgelegt. Demnach entfielen seit 2011 knapp 72 Prozent der Unternehmensgründungen auf die drei Großstädte Leipzig, Chemnitz und Dresden und 28 Prozent auf den ländlichen Raum. 860 von ca. 1.200 jungen, innovativen Unternehmen, die 2011 bis 2019 ins Handelsregister im Freistaat Sachsen eingetragen wurden, bestanden noch im Jahr 2021. 68 Prozent der befragten Start-ups sehen künftig große Herausforderungen bei der Gewinnung von Fachkräften.