Sachsen: Innovativer Standort für Life Sciences-Unternehmen

Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik gehören zu den Branchen mit großem Zukunftspotenzial und versprechen Unternehmen und Investoren attraktive Wachstums- und Marktchancen. Der Standort Sachsen ist dafür hervorragend aufgestellt.

Dynamischer Cluster und international etablierter Standort

Mit einem dynamischen Cluster aus Gesundheitswirtschaft, Biotechnologie, Medizintechnik und Pharmaindustrie vereint die Region ein breites Spektrum an leistungsfähigen Akteuren und deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab. Hinzu kommt der hohe Grad an Vernetzung von Forschung und Unternehmen, die branchenübergreifende Zusammenarbeit in vielen Industriezweigen und die passgenaue Unterstützung durch Branchennetzwerke, wie biosaxony.

In Sachsen ist im Life Sciences-Bereich ein erfolgreiches und tragfähiges Ökosystem für Innovation und Wachstum entstanden, das zudem ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche Strukturentwicklung in Ostdeutschland ist. Inzwischen arbeiten über 330 Unternehmen und Forschungsinstitute mit rund 15.500 Mitarbeitern an innovativen Lösungen für die menschliche Gesundheit. Auch international hat sich der Standort etabliert, wie die überaus erfolgreiche Ausrichtung der Konferenzen und Partnering-Events FlyPharma und BIO-Europe in Leipzig im September und Oktober 2022 gezeigt haben.

   

Irische Kerry-Group steigt bei Leipziger Biotech-Unternehmen ein

Das agile Umfeld in Sachsen bietet somit optimale Standortbedingungen, die internationale Firmen schätzen. Gleichzeitig sind sächsische Unternehmen durch ihre Innovationskraft und die etablierten Ökosysteme interessant für Investoren. So ist im Februar 2022 die irische Kerry-Group, ein weltweit führender Anbieter von Aromen und Nährstoffen für die Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie, bei der Leipziger c-LEcta GmbH eingestiegen. Das 2004 als Start-up gegründete Unternehmen ist heute ein globales Biotechnologieunternehmen, das sich auf Enzym-Produkte spezialisiert hat. Diese kommen bei der Herstellung von Proteinen für die Feinchemie, die Lebensmittelindustrie oder auch für die Produktion von Biokraftstoffen zum Einsatz. Im September 2022 fiel der Startschuss für die neue Firmenzentrale im „BioSquare Leipzig“. Hierfür entsteht auf dem Gelände der Alten Messe Leipzig ein hochmoderner Gebäudekomplex, den c-LEcta mit mehr als 10.000 m² für Labore, Büros und eine Produktionsanlage beziehen wird.

   

Taiwan setzt auf Bio-City Leipzig

Den BioCity Campus in Leipzig verstärkt seit letztem Jahr das taiwanesische Unternehmen HAN Biomedical. HAN Biomedical entwickelt neuartig strukturierte Biomaterialien für die Gewebereparatur und -regeneration bei Patienten. Das Unternehmen hat verschiedene Technologieplattformen wie Kollagen, natives Hyaluronat und Verbundwerkstoffe für spezifische Gewebereparaturen etabliert.

Bei den notwendigen Zulassungsprozessen wird die Firma durch das Accelerator Programm „Medical Forge“ unterstützt. Es hilft vor allem Start-ups und jungen Unternehmen marktreife Produktinnovationen für den deutschen Gesundheitsmarkt zu entwickeln. Das Programm stammt vom Branchennetzwerk biosaxony und wird u.a. vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und von einem breiten Unternehmensnetzwerk getragen.

   

Kalifornier bauen europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum in Pirna

Die D.I.S – Unternehmensgruppe mit Sitz im kalifornischen Silicon Valley hat sich schwerpunktmäßig auf Hochtechnologie und die Präzisionsfertigung hochkomplexer Baugruppen spezialisiert. Im sächsischen Pirna baut die D.I.S-Gruppe jetzt die europäische Niederlassung mit einer Entwicklungs- und Produktionsstätte für Produkte der Elektronen- und Ionenstrahltechnologie. Eingesetzt werden diese bspw. für Ionenquellen in der Medizin bei der Krebstherapie, hauptsächlich bei inoperablen Tumoren. Ziel ist es, in Pirna ein Exzellenz-Zentrum für die Ionenstrahl-Technologie aufzubauen.

   

Sachsen bietet breit aufgestellte FuE-Landschaft und Förderung

Ein weiterer Pluspunkt bei Investoren ist neben den verfügbaren Fachkräften und Flächen auch die breit aufgestellte Forschungs- und Entwicklungslandschaft und die Förderung durch den Freistaat. So können Forschungs- und Entwicklungsvorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen sowie deren Kooperationspartner im Rahmen der aktuellen Technologieförderung bis 2027 mit 600 Millionen Euro unterstützt werden.

 Sachsen ist Standort zahlreicher führender Institute, Kliniken und Netzwerke. Das Innovationszentrum für Computerassistierte Chirurgie (ICCAS) ist eines der bedeutendsten interdisziplinären Forschungsinstitute für biomedizinische Technik in Deutschland und gilt hier weltweit als Pionier. An den Schnittstellen von Medizin, Lebens- und Ingenieurwissenschaften agiert das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig bei der Entwicklung innovativer Zell- und Gentherapeutika. Das IZI ist auch Partner im Netzwerk „SaxoCell“. Dort haben sich Wissenschaftler der TU Dresden, der Universität Leipzig mit den Kliniken in Leipzig, Dresden und Chemnitz und regionale Industriepartner für den Aufbau einer Forschungs- und Industrieplattform für sog. „lebende Arzneimittel“ in der Zell- und Gentherapie zusammengeschlossen. Als erstes Klinikum europaweit erfüllt das Universitätsklinikum Leipzig die Voraussetzungen, um künftig CAR-T-Zell-Therapien durchzuführen.

   

Sachsen als Vorreiter bei Infrastruktur 5G

Um innovative digitale Lösungen im Gesundheitsbereich einsetzen zu können, braucht es auch die notwendige Infrastruktur. Ein schnelles Datennetz ist die Basis vieler telemedizinischer Anwendungen, die für eine bessere medizinische Versorgung von Patienten sorgen können. Dazu zählen bspw. Fernoperationen und -untersuchungen, Sprechstunden per Internet oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Diagnostik. Der Freistaat hat dafür Anfang 2023 einen Vertrag mit der Vodafone GmbH abgeschlossen mit dem Ziel, Sachsen zum Vorreiter für 5G+ zu machen und u.a. entsprechende Anwendungen in der Medizin zu ermöglichen. Bereits seit Oktober 2022 arbeitet Vodafone in Dresden in seinem internationalen Forschungs- und Entwicklungszentrum im Bereich digitale Gesundheit an Innovationen mit den Mobilfunkstandards 5G und 6G.

Internationale Standortvermarktung

Für Unternehmen und Investoren bietet Sachsen somit ideale Entwicklungsbedingungen und Anknüpfungspunkte für eine gewinnbringende Zusammenarbeit. Davon können sich im Juli 2023 interessierte Unternehmen der Biopharmabranche aus Österreich und der Schweiz im Rahmen eines GTAI-Projekts zur Internationalisierung der Regionen im Strukturwandel im Life Sciences-Sektor in Sachsen-Anhalt und Sachsen überzeugen. Wichtige Reiseziele sind Halle, Leipzig und Dresden, um dort mit Unternehmen aus der Pharmaproduktion und Biotechbranche zusammenzutreffen. Zudem sollen auch Forschungsschwerpunkte und Institute aus den Bereichen Zell- und Gentherapie sowie der Radiopharmazie besucht werden. Das Projekt ist Teil einer gemeinsamen Initiative der Wirtschaftsförderungen der Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie der Mitteldeutschen Flughafen AG, die die Region seit 2022 unter dem Label „Airea – the Airport Region in Central Germany“ gemeinsam vermarkten.