Forschungsteam der TU Chemnitz arbeitet an Strom-Infrastruktur auf Basis von Wasserstofftechnologien

Ein Forschungsteam der Technischen Universität Chemnitz arbeitet an einer nachhaltigen und smarten elektrischen Infrastruktur auf der Basis von Wasserstofftechnologien. Die Sächsische Aufbaubank (SAB) fördert das Projekt „HZwo: StabiGrid“ an der TU Chemnitz mit rund einer Million Euro. Die Mittel werden vom Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) sowie vom Freistaat Sachsen bis Ende 2024 bereitgestellt.

Ziel des Projektes ist die Integration von Wasserstoffsystemen in das Stromnetz. Dabei werden insbesondere zwei Ziele verfolgt – zum einen die Verringerung des Risikos von Netzausfällen und zum anderen ein positiver Beitrag zur Energiewende durch den Einsatz des Energieträgers Wasserstoff.

Am Projekt „HZwo: StabiGrid“ sind sieben Professuren von drei Fakultäten der TU Chemnitz beteiligt:

  • Professur Alternative Fahrzeugantriebe (Leiter: Prof. Dr. Thomas von Unwerth)
  • Professur BWL – Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit (Leiterin: Prof. Dr. Marlen Gabriele Arnold)
  • Professur Elektrische Energiewandlungssysteme und Antriebe (Leiter: Prof. Dr. Ralf Werner)
  • Professur Energie- und Hochspannungstechnik (Leiter: i. A. Dr. Jens Teuscher)
  • Professur für Mess- und Sensortechnik (Leiterin: Prof. Dr. Olfa Kanoun)
  • Professur Regelungstechnik und Systemdynamik (Leiter: Prof. Dr. Stefan Streif)
  • Professur Technische Thermodynamik (Leiter: Prof. Dr. Markus Richter)

Die Projektkoordination liegt bei Dr. Farhad Safargholi, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Energie- und Hochspannungstechnik.

„Um im Zuge der Energiewende die Netzstabilität zu gewährleisten, erforschen wir im Rahmen des Projektes, welche Kapazität grüne Energiespeicher auf Wasserstoffbasis im Verhältnis zu traditionellen Speichern aufweisen müssen. Insbesondere schauen wir uns an, inwieweit Wasserstoffsysteme und deren Stromrichter die Anforderungen von Stromnetzen mit mehr als 80 Prozent erneuerbarer Energie erfüllen und somit die Rolle eines Energiespeichers übernehmen können. Damit leisten wir einen grundlegenden Beitrag zur Diskussion um den Aufbau von Energiewandlungsanlagen für erneuerbare Energien. Des Weiteren entwickelt unsere Nachwuchsforschungsgruppe einen Leitfaden, der das Risiko der Netzinstabilität für verschiedene Kombinationen von Stromerzeugungsanlagen und Energiespeichern mit netzgeführten oder netzbildenden Wechselrichtern beschreibt“, erläutert Safargholi.

Über die Forschungsleistung hinaus möchte sich das Team dem Technologietransfer widmen. Dafür sollen passende Formate gemeinsam mit der Sächsischen Kompetenzstelle Wasserstoff und Brennstoffzellen entwickelt und Kooperationen mit Industriepartnern aufgebaut werden.