Sachsens Außenwirtschaftsprogramm für 2019 steht
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat sich heute in Grünhainichen (Erzgebirgskreis) mit den in der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) vertretenen Partnern zur außenwirtschaftlichen Unterstützung sächsischer Unternehmen im Jahr 2019 abgestimmt. Im „Spitzengespräch Außenwirtschaft“ verständigten sich die Teilnehmer zur außenwirtschaftlichen Jahresplanung, die vielfältige Angebote zur Internationalisierung der sächsischen Wirtschaft umfasst. Außerdem wurde vereinbart, die „Internationalisierungsoffensive Sachsen“ (IOSax) bis Ende 2020 fortzusetzen. Damit soll erreicht werden, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ihre Wachstumschancen im Ausland nutzen, um sich von regionalen Absatzmärkten unabhängiger zu machen.
IOSax wird fortgeführt
IOSax ist 2016 auf Initiative des sächsischen Wirtschaftsministeriums (SMWA) in Ergänzung der bestehenden Instrumente der Außenwirtschaft – etwa Gemeinschaftsstände auf internationalen Messen, Unternehmensreisen und finanzielle Förderung – ins Leben gerufen worden. Dabei beraten Export-Scouts der Kammern noch nicht im Ausland aktive Unternehmen gezielt zu Export und Internationalisierung. Die Laufzeit war zunächst auf zwei Jahre angelegt.
Ziel bleibt es, die Internationalisierung der sächsischen Wirtschaft noch weiter voranzutreiben. „Dabei schafft gerade der Export zusätzliche Marktpotenziale und kann für kleine und mittlere Unternehmen zum Wachstumsmotor werden“, sagt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig und betont: „In unserer globalisierten Welt stehen auch Unternehmen, die nur auf dem heimischen Markt aktiv sind, im internationalen Wettbewerb. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen neue internationale Märkte zu erschließen, ist die richtige unternehmerische Konsequenz.“
Mit der Koordinierung der IOSax-Aktivitäten bleibt die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) beauftragt. WFS-Geschäftsführer Thomas Horn: „Bislang haben sich knapp 800 Firmen zu Fragen des Auslandsgeschäfts beraten lassen. Viele Unternehmen haben sich 2018 erstmals an den AWIS-Angeboten beteiligt. Dass man dabei auch neue Wege beschreiten kann, haben spezielle Einstiegsangebote wie unsere Online-Marketing-Challenge gezeigt, mit der wir in diesem Jahr in die zweite Runde gehen werden.“
Außenwirtschaftliche Jahresplanung 2019
Als eines der ersten Bundesländer hat Sachsen im Jahr 2018 eine Außenwirtschaftsstrategie verabschiedet. Sie bildet den mehrjährigen Rahmen für die sächsische Außenwirtschaftspolitik und zielt darauf ab, die Exportquote zu erhöhen und mehr Unternehmen für das Auslandsgeschäft zu gewinnen.
Die Schwerpunktmärkte werden jährlich auf den Bedarf der Unternehmen abgestimmt. Die jeweilige außenwirtschaftliche Jahresplanung der AWIS-Partner beinhaltet die Angebote für sächsische Unternehmen – u. a. Informationsveranstaltungen, Beratungstage, Messebeteiligungen sowie Unternehmer- und Delegationsreisen. Die Koordinierung der AWIS-Aktivitäten übernimmt 2019 die Industrie- und Handelskammer Chemnitz.
Die Jahresplanung für 2019 umfasst über 150 Aktivitäten für mehr als 40 Länder. Darunter sind bewährte Märkte in Europa sowie neue Märkte in Afrika, Amerika und Asien. Die Schwerpunkte liegen auf den Nachbarstaaten Polen, Tschechische Republik, Österreich und Schweiz, welche sich für den Exporteinstieg besonders gut eignen. Dazu kommen u. a. Aktivitäten auf den wichtigsten sächsischen Auslandsmärkten China und USA sowie mit dem langjährigen Handelspartner Russland. Wirtschaftsminister Dulig wird 2019 voraussichtlich die Niederlande, Dänemark und Estland besuchen.
Von Januar bis März führen die Kammern die zweijährliche Außenwirtschaftsumfrage durch, um die außenwirtschaftlichen Angebote kontinuierlich auf den Bedarf der sächsischen Unternehmen abzustimmen. Vom 8. bis 12. April findet zum siebten Mal die Sächsische Außenwirtschaftswoche statt. Unter dem Motto „Sachsen - Weltweit dabei.“ liefert eine Vielzahl von Veranstaltungen gezielte Informationen über strategische und praktische Fragen des Auslandsgeschäfts. Das Veranstaltungsangebot im Raum Chemnitz, Dresden und Leipzig richtet sich sowohl an bereits im Export tätige Unternehmen als auch an Einsteiger.
Sächsische Außenhandelsbilanz 2017 / 2018
2017 erbrachte der Freistaat 33,9 Prozent seiner Wirtschaftsleistung im Export (2016: 31,0 Prozent) und erreichte im Außenhandel neue Rekordwerte. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent auf 41 Milliarden Euro, die Importe um zehn Prozent auf 24 Milliarden Euro. In den ersten drei Quartalen 2018 konnte dieses hohe Niveau gehalten halten werden: Sowohl bei den Ein- als auch bei den Ausfuhren verzeichnete Sachsen eine „schwarze Null“. Die Gesamtbilanz für 2018 wird voraussichtlich im März vorliegen.
Die wichtigsten Ausfuhrländer waren in den ersten drei Quartalen 2018 weiterhin China (+ 11 Prozent) und – trotz Verlusten – die USA (- 5 Prozent) und Großbritannien (-11 Prozent). Etwa die Hälfte der sächsischen Exporte ging in EU-Länder, was die Bedeutung des europäischen Binnenmarktes unterstreicht. Die wichtigsten Einfuhrländer waren erneut die Tschechische Republik, Polen und die USA.
Unverändert stellten die Erzeugnisse des Kraftfahrzeugbaus den größten Anteil der Exporte und Importe. Es folgten Produkte der Elektrotechnik und des Maschinenbaus.
Über die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS)
Die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen bündelt die außenwirtschaftlichen Aktivitäten der Staatsregierung, der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern sowie der Wirtschaftsverbände VDMA Ost und VSW. Mit ihren jeweiligen Kompetenzen und Angeboten unterstützen die in AWIS zusammengeschlossenen Partner die überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen auf ihrem Weg ins Ausland.