Bildungsmonitor 2022: Sachsen wieder Spitzenreiter
Zum siebzehnten Mal in Folge belegt Sachsens Bildungssystem im Vergleich aller deutschen Bundesländer den ersten Platz. Das geht aus dem am 17. August veröffentlichten Bildungsmonitor 2022 hervor.
Welches Bundesland hat das beste Bildungssystem? Wer hat sich verbessert? Wo gibt es in Kindergarten, Schule, Lehre und Hochschule Änderungsbedarf? Über all das gibt der Bildungsmonitor Auskunft. In die seit 2004 jährlich erstellte Studie fließen 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern ein. Das reicht von der Zahl der Schulabbrecher pro Bundesland bis zur Zahl der frisch gekürten Doktoren, die von einer Universität kommen. Der Bildungsmonitor zeigt, inwieweit das Bildungssystem eines Bundeslandes zum Wachstum und Wohlstand der Wirtschaft beiträgt.
Sachsen schneidet in den meisten der zwölf untersuchten Handlungsfelder sehr gut ab. Besondere Stärken weist der Freistaat in den Bereichen Förderinfrastruktur (Platz 1), Schulqualität (Platz 1), Forschungsorientierung (Platz 1), Vermeidung von Bildungsarmut (Platz 2) und Internationalisierung (Platz 2) auf. Die Studie hebt hervor:
- In Kitas und Schulen nutzen Kinder und Jugendliche oft Ganztagsangebote.
- In Mathematik und Naturwissenschaften erreichen sächsische Schüler Bestwerte.
- Sächsische Professoren sind besonders stark bei der Einwerbung von Drittmitteln.
- Nur wenige Jugendliche erreichen nicht die Mindeststandards im Lesen und in Mathe.
- Der Anteil der Bildungsausländer an allen Studierenden ist der zweithöchste in Deutschland.
Förderinfrastruktur (1. Platz):
Um eine bessere soziale Teilhabe am Bildungssystem zu erreichen, ist es wichtig, eine hochwertige Infrastruktur zur individuellen Förderung der Kinder aufzubauen. Sachsen setzt stark auf Ganztag. So besuchten in Sachsen 89 Prozent der Grundschüler eine offene oder gebundene Ganztagsschule (Bundesdurchschnitt: 46,3 Prozent). Deutlich überdurchschnittlich fiel mit 78,3 Prozent auch der Anteil der Schüler an Ganztagsschulen im Sekundarbereich I aus (Bundesdurchschnitt: 47,4 Prozent). Darüber hinaus wurden von den Drei- bis Sechsjährigen 81,5 Prozent der Kinder in Sachsen ganztägig betreut (Bundesdurchschnitt: 47 Prozent). Außerdem hatten 12 Prozent des Personals in Kindertageseinrichtungen einen Hochschulabschluss (Bundesdurchschnitt: 7,3 Prozent).
Schulqualität (1. Platz):
Sachsen erreichte bei den letzten IQB-Schulleistungstests Platz 1 bei den durchschnittlichen Kompetenzen der Schüler.
Forschungsorientierung (1. Platz)
Die eingeworbenen Drittmittel je Professor waren mit einem Wert von 270.800 Euro die höchsten aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 161.800 Euro).
Die Forschungsorientierung Sachsens wird auch an der Anzahl der Forscher an Hochschulen bezogen auf das BIP deutlich. Je eine Milliarde BIP waren 74,2 Forscher tätig - ebenfalls Bestwert in Deutschland.
Internationalisierung (2. Platz)
Sächsische Hochschulen sind internationale Leuchttürme. So war der Anteil der Bildungsausländer an allen Studierenden mit 15,3 Prozent nach Berlin der zweithöchste (Bundesdurchschnitt: 11,4 Prozent).
Außerdem fiel der Anteil der Berufsschüler mit Fremdsprachenunterricht überdurchschnittlich aus. Sachsen erreichte hier einen Wert von 79,9 Prozent (Bundesdurchschnitt 34,8 Prozent).
Vermeidung von Bildungsarmut (2. Platz):
Die guten Bedingungen zur Verbesserung der sozialen Teilhabe machen sich beim Ziel der Vermeidung von Bildungsarmut bezahlt. Unter den Neuntklässlern erreichten in den IQB-Vergleichsstudien relativ wenige Schüler nicht die Mindeststandards in Mathematik und in den Naturwissenschaften.