Politik & Förderung
Das große Potenzial von Bioökonomie, Biotechnologie und Biopharma für den Standort Sachsen attestiert ein 2021 veröffentlichter Ausblick des Sächsischen Innovationsbeirates.
Sachsens Landesregierung integriert die Bioökonomie in die Fortschreibung ihrer Innovationsstrategie von 2020. Verortet im Zukunftsfeld „Umwelt” stuft man sie als übergreifenden Ansatz ein, mit dem man einen nachhaltigen Beitrag in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, Rohstoffwirtschaft und Energie leisten kann. Besonders hohes Innovationspotenzial schreibt man biobasierten Verfahren in der effizienten Nutzung biogener Abfallstoffe zu. Die Phosphorrückgewinnung aus Abwasser dient als Beispiel.
Als eine von zehn Zukunftsmissionen ist die Bioökonomie zudem Bestandteil des Reports "Mission Sachsen 2038", die 2021 vom landeseigenen Innovationsbeirat veröffentlicht wurde. Unter „Bioökonomie, Biotech und Biopharma” spricht sich das Expertengremium dafür aus, einen Fokus auf Biomedizin zu setzen, um eine Vorreiterrolle in der nachhaltigen Pharmaentwicklung einzunehmen. Herausgeber ist die Sächsische Staatskanzlei.
Förderung
Die sächsische Landesregierung unterstützt die Bioökonomie in unterschiedlichen Kontexten. Mit dem Projekt "Transferwerkstätten – Innovationspotenziale der Bioökonomie in Sachsen" will der Freistaat etwa den Transfer bioökonomischer Innovationen von der Wissenschaft in die Wirtschaft, vor allem KMU, fördern. Zudem engagiert sich der Freistaat auf globaler Ebene. Im Rahmen des Netzwerkes ERA CoBioTech fördert man gemeinsam mit 21 Organisationen aus 18 Ländern transnationale Verbundprojekte zum Thema „Biotechnology for a sustainable bioeconomy“. Ziel von CoBioTech ist es unter anderem, die globale Position Europas im Biotechnologie-Bereich zu stärken.
Um biobasierte Verfahren und Produkte zu entwickeln, erhalten Sachsens Bioökonomie-Akteure außerdem Unterstützung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ein Beispiel dafür ist der Zuschlag für den Aufbau eines Großforschungszentrums in Delitzsch – dem Center for the Transformation of Chemistry – mit dem Ziel, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft chemischer Erzeugnisse auf Basis nachwachsender Rohstoffe einzurichten.