Sachsen unterstützt innovative Projekte

In ihrer heutigen Kabinettssitzung hat die Sächsische Staatsregierung die finanzielle Unterstützung von zwei innovativen Projekten in Sachsen beschlossen - die Fortentwicklung des "EcoTrain" und die Kofinanzierung des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse.

Fortentwicklung EcoTrain

Der Freistaat Sachsen stellt für die Umsetzung des Modellprojektes "EcoTrain" im Erzgebirgsnetz zusätzliche Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro verteilt über zehn Jahre zur Verfügung. Das hat die sächsische Staatsregierung in ihrer heutigen Kabinettssitzung beschlossen. Das Projekt "EcoTrain" ist Teil des geplanten Forschungscampus für automatisiertes Zugfahren – dem Smart Rail Connectivity Campus in Annaberg-Buchholz. Ziel ist es, die Zulassung durch das EBA (Eisenbahn-Bundesamt) in 2019 zu erhalten und eine Kleinserie von zwölf Fahrzeugen in Chemnitz bis 2021 umzurüsten. Das Bahnausbesserungswerk in Chemnitz soll dabei zum Innovationsstandort weiterentwickelt werden.

Basis des "EcoTrain" ist ein herkömmlicher Dieseltriebwagen ausgestattet mit neuen Funktionen: Die Bestandsmotoren wurden durch einen dieselelektrischen Hybridantrieb ersetzt; einem elektrischen Antrieb aus einer Dieselmotor-Generator-Einheit und aus einer Lithium-Ionen-Batterie. Da, wo Oberleitungen sind, erfolgt die Nachladung über Stromabnehmer während des Betriebs, während der nächtlichen Betriebspause über Kabeleinspeisung. Zum anderen wird die beim Bremsen freiwerdende Energie in Lithium-Ionen-Batterien gespeichert und später für den Antrieb wieder genutzt.

Für die zusätzlichen Mittelzuweisungen ist eine Änderung der ÖPNV-Finanzierungsverordnung erforderlich, da die bisherigen Regelungen die Mehrkosten für „innovative Antriebe“ nicht abdecken und es bisher keinerlei Anreize für den Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeuge gab. Diese zusätzlichen Mittel soll der Zweckverband Verkehrsverbund Mittelsachsen zur Umsetzung des Projektes erhalten. Die angepasste Verordnung geht jetzt in die Anhörung im Sächsischen Landtag.

Aufbau eines DLR-Instituts am Standort Zittau / Görlitz

Auch für das geplante DLR-Institut für CO2-arme Industrieprozesse ist die Finanzierung durch den Freistaat gesichert. Die Staatsregierung hat sich in ihrer heutigen Sitzung dazu bereit erklärt, den sächsischen Anteil an der institutionellen Förderung zu tragen und die Kosten für die Erstausstattung in der Aufbauphase sowie die Kosten für die Unterbringung des sächsischen Teils des Institutes zu übernehmen.

Dabei geht es um eine Gesamtsumme von rund 13,1 Millionen Euro im Zeitraum 2019-2022. Davon entfallen 10 Millionen Euro auf den Aufbau des Institutes (Investition 100 Prozent Sachsen) und 3,1 Millionen Euro auf die laufenden Kosten (u. a. Personal). Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte bereits im November 2018 Mittel für neue DLR-Institute bereitgestellt. Voraussetzung ist, dass Sachsen einen Kofinanzierungsanteil erbringt. Das Institut ist länderübergreifend in der Lausitz aktiv, mit Institutssitz in Cottbus. Ob der sächsische Standort in Zittau oder Görlitz oder gar in beiden Orten sein wird, ist noch offen.

Am neuen DLR-Institut soll die anwendungsorientierte Entwicklung von Hochtemperaturwärmepumpen und -verdichtern intensiviert sowie die Möglichkeiten einer CO2-Reduktion in der Grundstoffindustrie mit chemischen Verfahren und alternativen Reduktionsmitteln erforscht werden.