LIFE SCIENCES! - Branchenstruktur

GESUND UND MUNTER

Sachsen gehört zu den dynamischsten Life Sciences- Regionen Deutschlands. Die Schwerpunkte der über 250 Biotechnologie-, Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen liegen dabei auf den Gebieten Regenerative Medizin / Therapie / Diagnostik, Molekulares Bioengineering, Bioinformatik, Nano-Biotechnologie sowie Pharmakogenetik.

DEM GEHEIMNIS DER FETTMOLEKÜLE AUF DER SPUR

Im wichtigsten Bestandteil von Zellmembranen – den Fettmolekülen bzw. Lipiden – schlummern detaillierte Hinweise auf Diabetes, Parkinson und andere noch inaktive Krankheiten. Der finnische Lipidomik-Pionier Prof. Kai Simons hat sein Leben der Erforschung von Technologien zur Analyse dieser Informationen gewidmet. 2012 gründete er mit Kollegen im Bioinnovationszentrum „BioZ Dresden“ die Lipotype GmbH – der weltweit erste und einzige GMP-zertifizierte Shotgun-Lipidomics-Anbieter. Der Forscher will damit von Sachsen aus eine kleine Revolution hin zu einer individualisierten Medizin auslösen. Zu den Kunden gehören akademische Forscher, aber auch die Pharma-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrien. 

Prof. Dr. Kai Simons - Von Finnland nach Dresden

Der finnische Lipidomik-Pionier Prof. Dr. Kai Simons kam 2001 nach Dresden, um das neue Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) mit aufzubauen. Seitdem hat er in der sächsischen Landeshauptstadt seinen Forschungs- und Lebensmittelpunkt gefunden. Erfahren Sie, warum das so ist.

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GUTER TEST – GUTE THERAPIE

Für jeden Patienten eine individuell genau abgestimmte Therapie – diese Vision der Mediziner rückt dank der Dresdner Biotype GmbH in greifbare Nähe. 1999 als erstes Biotech- Start-up in Sachsen gegründet, entwickelt, produziert und vertreibt Biotype modernste Diagnostika für die personalisierte Medizin. Mit neuen Testverfahren und Testkits will das Unternehmen Ärzte in den Bereichen Onkologie, Hämatoonkologie, Dermatologie und Forensik dabei unterstützen, aktuelle Herausforderungen in der Medizin zu meistern. 

   

Diagnostik für Hund, Katze & Co.

Wenn der Hund oder die Katze daheim kränkeln, ist der Kummer groß. Und wenn beim Bauern die Kühe, die Schweine oder Hühner schwächeln, kann auch der wirtschaftliche Schaden schnell erhebliche Ausmaße annehmen. Die INDICAL BIOSCIENCE GmbH aus Leipzig hat sich deshalb einer besseren tierärztlichen Diagnostik verschrieben. Das Unternehmen fokussiert sich dabei insbesondere auf immunologische und innovative molekulare Testsysteme sowie deren Automatisierung. Das Unternehmen gehört längst zu weltweit führenden Anbietern von Komplettlösungen zum Nachweis von Tiererkrankungen, wie beispielsweise der Afrikanischen Schweinepest oder der Vogelgrippe. Zu den Produkten gehören beispielsweise Kits, Kartuschen und medizinische Geräte für die automatisierte Extraktion von Nukleinsäuren sowie Reagenzien für diverse virologische und bakterielle Tests.

   

Sonovum GmbH, Leipzig

Quelle: Sonovum GmbH, Leipzig

EIN STIRNBAND HÖRT GENAU ZU

Ein besonderes Stirnband aus Leipzig macht es möglich, in den Kopf zu blicken und kleinste Veränderungen im Gehirn schnell zu erkennen. Die Ingenieure der Sonovum GmbH haben dafür die Ultraschalltechnik so abgewandelt, dass sich Hirngewebe „mobil“ in Echtzeit und ohne Eingriff untersuchen lässt. Das Messsystem besteht aus dem Stirnband mit Ultraschallsonden sowie einem Gerät, das die Daten mithilfe mathematischer Modelle auswertet. Bei einem Schlaganfall lassen sich durch die neue „Akustocerebrografie“ (ACG) wertvolle Minuten für die Behandlung des Patienten gewinnen. 

   

Anvajo GmbH, Dresden

Quelle: Anvajo GmbH, Dresden

DAS LABOR FÜR DIE KITTELTASCHE

Viel zu oft werden auf gut Glück Antibiotika verschrieben, ohne zu wissen, ob es sich überhaupt um eine bakterielle Infektion handelt. Mit dem innovativen Minilabor des Dresdner Start-ups Anvajo GmbH lässt sich das vermeiden. Das Gerät ist kaum größer als ein Smartphone. Es enthält ein winzig kleines Spektrometer und ein digitales Mikroskop. Binnen einer Minute kann ein Mediziner oder Laborant damit Blutproben analysieren. Weil das „fluidlab R-300“ besonders einfach zu bedienen und kostengünstig ist, wird es auch in der Umwelttechnik, Lebensmittelanalytik und Forschung gern eingesetzt. Die Hard- und Software entwickelt das Dresdner Unternehmen im eigenen Haus. 

   

CyFlow® Cube 8 - das kompakte und ökonomische Durchflusszytometrie-system von Sysmex Partec GmbH Görlitz

Quelle: Sysmex Partec GmbH, Görlitz

HANDLICHE DIAGNOSETECHNIK FÜR ENTWICKLUNGSLÄNDER

Weltweit leben 36,9 Millionen Menschen mit HIV, viele davon in Entwicklungsländern, wo Kliniken und Testlabore oft etliche Kilometer entfernt sind. Mit „CyFlow“ hat die Sysmex Partec GmbH aus Görlitz – Pionier und Marktführer in der Durchflusszytometrie – ein mobiles, voll ausgestattetes Diagnosegerät auf den Markt gebracht. Das kompakte und robuste Durchfluss-Zytometer analysiert vorbeifließende Zellen und liefert Ergebnisse innerhalb von drei Minuten. Die kostengünstigen, bedienerfreundlichen Lösungen der Görlitzer unterstützen auch den Kampf gegen Tuberkulose und Malaria. 

   

VON BIOMARKERN UND BIOBANKING

Die Zellkraftwerk GmbH wurde 2014 als Spin-off der Medizinischen Hochschule Hannover gegründet. Das Biotech-Unternehmen mit Sitz in Leipzig gilt als Vorreiter auf dem Gebiet der Chipzytometrie, einer neuartigen Methode der Biomarker-Analyse. Das Unternehmen hat eine einzigartige Technologieplattform entwickelt, die neben der Analyse klassischer Blutzellen auch die Messung von Gewebeproben, roten Blutkörperchen oder seltenen Zellen ermöglicht. Mehr als 105 Biomarker lassen sich auf einer Zelle messen. Durch die Lagerung der Zellproben auf speziellen Chips – sogenanntes Biobanking – sind die Proben bis zu zwei Jahren haltbar und beliebig oft wiederzuverwenden. So können verschiedene Ansätze an der gleichen Probe getestet werden. Genutzt wird die Zellkraftwerk-Technologie v. a. in der Medikamentenentwicklung, um anhand von Markern die Wirkung zu überprüfen. Im Frühjahr 2019 hat die Zellkraftwerk GmbH ihre Übernahme durch Canopy Biosciences bekannt gegeben. 

   

Dr. Müller Gerätebau GmbH, Freital

Quelle: Dr. Müller Gerätebau GmbH, Freital

HEIMISCHE SPITZENDIAGNOSTIK

Wenn es um die Entwicklung und Produktion medizintechnischer Geräte für die moderne Diagnostik geht, hat Sachsen einige „Hidden Champions“ zu bieten. So z. B. die Dr. Müller Gerätebau GmbH. Das Freitaler Unternehmen zählt zu den international führenden Herstellern von Systemen für die Diabetesdiagnostik und -therapie. Sie messen einfach, schnell und präzise die wichtigsten Parameter aus nur einem Tropfen Blut. Ein international führender Anbieter für Geräte zur Atemgasanalyse ist die Fischer Analysen Instrumente GmbH (FAN) Leipzig. Ihre Produkte erkennen z. B. Auslöser für Magengeschwüre über den Atem und bieten so eine im Vergleich zur Magenspiegelung schonende Alternative der Diagnostik. Störungen der Leber- und Bauchspeicheldrüsenfunktion sowie auch Lactose-Intoleranz können über den Atem erkannt werden. 

   

EUROIMMUN AG

Quelle: EUROIMMUN AG

STANDORT FÜR WELTBÜRGER

Das lebendige und zukunftsgerichtete Life Sciences-Umfeld in Sachsen zieht Unternehmen aus aller Welt an. Bereits seit über 20 Jahren in Sachsen aktiv ist die EUROIMMUN AG – ein weltweit führender Anbieter von medizinischen Labordiagnostika. An zwei Standorten in Ostsachsen werden vor allem Reagenzien für die Bestimmung von Antikörpern zum Nachweis von Allergien, Autoimmun- und Infektionskrankheiten hergestellt. 2018 hat sich das US-amerikanische Unternehmen GENEWIZ für ein Engagement in Leipzig entschieden. Die Messestadt ist nun der europäische Hauptsitz des führenden globalen Genomik-Dienstleisters, der hier ein Hightech-Labor mit modernsten Sequenzierungsplattformen und Laborautomationstechnologien betreibt. 

   

PROBLEMLÖSER SOFTWARE

Als starker IKT-Standort verfügt Sachsen über eine Vielzahl von Software-Spezialisten, die Lösungen für die Steuerung und das Monitoring von Prozessen im Gesundheitswesen entwickeln. Seit 2001 entwickelt die qualitype GmbH in Dresden spezialisierte Softwareprodukte für die Abläufe und das Datenmanagement in Laboren. Die MediaInterface GmbH ist Marktführer im Bereich der sprachbasierten medizinischen Dokumentation und unterstützt von Dresden aus Kunden in aller Welt bei der vereinfachten Bewältigung der Informationsflut im Gesundheitswesen. Cognitec Systems GmbH mit Sitz in Dresden ist die einzige Firma weltweit, die seit 2002 ausschließlich an Gesichtserkennungstechnologien und darauf basierenden innovativen Anwendungen arbeitet. Zum Einsatz kommen Sie z. B. bei Grenzkontrollen, Security-Check-ins – aber auch in zukünftigen Pflegeassistenz-Robotern, die zur besseren Interaktion mit dem unterstützten Mensch befähigt werden. 

   

B. Braun Avitum Saxonia GmbH

Quelle: B. Braun Avitum Saxonia GmbH

FILTER FÜR DIE DIALYSE

Chronisch Nierenkranke sind darauf angewiesen, ihr Blut regelmäßig per Dialyse reinigen zu lassen. Das Herzstück ist dabei der Dialysator. Die B. Braun Avitum Saxonia GmbH fertigt in Sachsen an gleich drei Standorten solche Blutfilter. Rund 1.000 Mitarbeiter entwickeln neue Dialysatoren, spinnen die Fasern dafür, formen die Gehäuse, montieren und verpacken die Filter. Die hohe Forschungsdichte im Raum Dresden gab für das hessische Mutterunternehmen B. Braun den Ausschlag, die Sparte „Extrakorporale Blutbehandlung“ in Sachsen zu konzentrieren. Die Entscheidung war wegweisend: Heute betreibt das Unternehmen mit der Fabrik in Wilsdruff die modernste Produktionsstätte für Dialysatoren in Europa. 

   

© APOGEPHA Arzneimittel GmbH, Dresden

Quelle: APOGEPHA Arzneimittel GmbH, Dresden

Urologie im Fokus

APOGEPHA ist die Abkürzung für „Apothekergenossenschaft für Herstellung und Vertrieb pharmazeutischer Präparate C. Stephan e. G. m. b. H.“ und weist auf die Wurzeln des heute rund 140 Mitarbeiter zählenden Dresdner Pharmaproduzenten hin. Die APOGEPHA Arznei­mittel GmbH steht für mehr als 140 Jahre Erfahrung mit der Entwicklung und Produktion von Arzneimitteln. Spezialisiert hat sich das Dresdner Unternehmen inzwischen auf Präparate für die Behandlung urologischer und uro-onkologischer Erkrankungen. Dazu gehören zum Beispiel Mittel gegen Blasenschwäche, Blasenentzündungen, Prostata-Krebs und Nierenzellkarzinome. Einen wesentlichen Teil seiner Umsätze investiert APOGEPHA in die Forschung und Entwicklung immer besserer pharmazeutischer Produkte und Arzneiformen. Dabei setzt der Betrieb auch auf wissenschaftliche Kooperationen mit renommierten Universitäten, Kliniken und anderen Pharmaunternehmen. 

   

ROTOP Pharmaka GmbH, Dresden

Quelle: ROTOP Pharmaka GmbH, Dresden

Wegbereiter für die personalisierte Medizin

Erst die präzise Diagnose einer Krankheit ermöglicht eine maßgeschneiderte Therapie. Während sich Methoden wie Röntgen und CT im Wesentlichen auf das Darstellen von anatomischen Strukturen konzentrieren, werden in der Nuklearmedizin geringe Mengen sogenannter radioaktiver Marker eingesetzt, um Stoffwechselvorgänge und deren krankhafte Veränderungen im Körper abzubilden. Diese Marker nutzt man in bildgebenden Verfahren zum Beispiel zur Erkennung und Beurteilung von Tumor- oder Herzerkrankungen. Die ROTOP Pharmaka GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Wirkstoffen und Radiopharmaka für die Diagnostik. Bei der Entwicklung arbeitet ROTOP eng mit dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf zusammen, auf dessen Forschungscampus sich auch der Firmensitz befindet.

   

BromMarin GmbH, Freiberg

Quelle: BromMarin GmbH, Freiberg

HEILKRÄFTE AUS SCHWÄMMEN UND ZELLKULTUREN

Probleme neu denken – und sie lösen – dafür stehen zahlreiche Spin-offs renommierter sächsischer Forschungseinrichtungen. Forscher der TU Bergakademie Freiberg und des Universitätsklinikums Dresden haben die heilende Wirkung von bromhaltigen Stoffen aus Meeresschwämmen bei Tumoren und Metastasen nachgewiesen. 2015 entstand daraus die BromMarin GmbH, die seither aus Schwämmen pharmazeutische Produkte entwickelt. Aus der Forschung am B CUBE der TU Dresden entstand 2018 das Start-up denovoMATRIX GmbH, das eine Technologie entwickelte, mit der sich Stammzellen in großen Mengen züchten lassen. Stammzelltherapien und 3D-Druck von Organen sind die Zukunft. Allerdings war es bisher schwierig, die Zellen massenhaft in hoher Qualität zu züchten. Dieses Problem hat denovoMATRIX gelöst – mit einer chemischen Beschichtung für Laborbehältnisse, die die Umgebung nachbildet, in der Zellen im Körper wachsen. 

   

INNOTERE GmbH, Radebeul

Quelle: INNOTERE GmbH, Radebeul

IMPLANTATE AUS DEM 3D-DRUCKER

Auf Implantate für die Knochenregeneration ist die INNOTERE GmbH spezialisiert. Die Radebeuler Experten entwickeln und produzieren eine injizierbare Knochenzement-Paste auf Kalziumphosphat-Basis. Ärzte schätzen dieses Implantatmaterial, weil es einfach einsetzbar ist. Eine aufwendige Vorbereitung vor der Operation entfällt. Das Unternehmen setzt diese innovative Technologie auch für den 3D-Druck von filigranen Knochengerüsten („Scaffolds“) ein. Dadurch lassen sich Größe, Form und Porosität genau bestimmen und die Implantate an individuelle Defekte anpassen. Weltweit bietet kein anderes Unternehmen diese Kombination aus knochenähnlichen Materialeigenschaften und innovativer Technologie für 3D-gedruckte Implantate an. 

   

schubert + braun prothesenwerk gmbh, Dresden

Quelle: Matthias Popp / schubert + braun prothesenwerk gmbh, Dresden

Arme und Finger aus dem 3D-Drucker

Auf täuschend echt aussehende und individuell angepasste Prothesen hat sich die schubert + braun prothesenwerk gmbh spezialisiert. Dafür setzt das Team auch innovative 3D-Drucktechnologien ein. Angesiedelt hat sich das Start-up an einem Fokuspunkt der sächsischen Biotech- und Medizinforschung: in Dresden. Stamos und braun produziert unter anderem Finger-, Teilhand-, Arm-, Zehen-, Vorfuß- und Beinprothesen. Für besonderes Aufsehen haben die individuell gefertigten Silikonprothesen von stamos und braun gesorgt: Den Dresdnern ist es als weltweit ersten gelungen, spezielle medizinische Silikone bei hohen Temperaturen im 3D-Drucker zu verarbeiten. Dadurch können sie hochwertige Prothesen ohne größere Materialverluste im additiv-generativen Verfahren herstellen. Die so erzeugten künstlichen Gliedmaßen sind bis zu 40 Prozent leichter als herkömmliche Prothesen.

   

PC-Tastaturen für Hygienebereiche

An Tastaturen und Mäusen sammeln sich oft Keime und Bakterien. In Krankenhäusern, besonders in OP-Sälen bedeutet das eine Gefahr für Patienten und Personal. Deshalb wird hier PC-Zubehör genutzt, das speziell für kritische Hygienebereiche entwickelt wurde. Die GETT Gerätetechnik GmbH im vogtländischen Treuen entwickelt und fertigt solche Tastaturen und PC-Mäuse, die leicht zu reinigen sind und alle Anforderungen an Keimfreiheit erfüllen. Bereits 2005 brachte GETT das erste Produkt für den Medizinsektor auf den Markt – eine Tastatur mit Folienabdeckung. Heute umfasst das Portfolio eine große Bandbreite an wasser- und staubdichten Mäusen und Tastaturen für hygienesensible, medizinische Umgebungen. Aufgrund der vollständig geschlossenen Oberflächen lassen sie sich gut reinigen und desinfizieren. Während die Keyboards mit Silikonoberfläche oder Silikonmantel einer herkömmlichen Tastatur gleichen und auf Druck reagieren, sind die Glastastaturen mit ihrer berührungsempfindlichen Oberfläche ähnlich wie ein Tablet zu bedienen.

   

DKMS Life Science Lab Dresden

Quelle: Tobias Sauer / DKMS Life Science Lab Dresden

DIE SCHATZKAMMER DES LEBENS

Wo einst Geld gezählt und Gold aufbewahrt wurde, ist heute die DNS von sieben Millionen Menschen archiviert – bei minus 20 Grad in Schließfächern. Im früheren Bundesbank- Gebäude in Dresden residiert das weltweit größte Typisierungslabor für Stammzellspender: Das DKMS Life Science Lab Dresden untersucht nach und nach die DNS aller Proben, um bei Stammzelltransplantationen rasch den passenden Spender für den Patienten zu finden. Inzwischen hat das Labor 1,2 Millionen gelagerte Proben typisiert. Als weltweit erstes Labor seiner Art hat das Dresdner Life Science Lab dafür ab 2013 das „Next Generation Sequencing“ eingeführt, das die Typisierung enorm beschleunigt. 

   

Beispiele aus der Stammzellkollektion der c-LEcta GmbH Leipzig

Quelle: c-LEcta GmbH

VIELSEITIGE ENZYME & CO.

Die c-LEcta GmbH in Leipzig ist ein Unternehmen der weißen Biotechnologie und hat sich auf die industrielle Verwertung biologischer Prozesse spezialisiert. C-LEcta entwickelt Enzyme sowie mikrobielle Produktionsstämme zur Herstellung von Proteinen mit sehr hohen Ausbeuten für die Feinchemie, die Lebensmittelindustrie oder auch für die Produktion von Biokraftstoffen. 

   

© Tech & Life Solutions GmbH, Dresden

Quelle: Tech & Life Solutions GmbH, Dresden

Musik-App kontra Tinnitus

Mit ihrer musikalischen App „Harmody” will das Team der Tech & Life Solutions GmbH – ein Spin-off der Technischen Universität Dresden - Tinnitus-Patienten helfen. Um ihre Beschwerden zu lindern, spielt die Smartphone-App „Harmody“ die jeweilige Lieblings-Musik ab, die allerdings gezielt auf den jeweiligen im Kopf wahrgenommenen Tinnitus abgestimmt wird. Mithilfe der App grenzt der Patient zunächst seine individuelle Tinnitus-Frequenz ein und bestimmt dann genau den Ton, der in die Musik einzubetten ist. Ein patentierter Algorithmus analysiert die musikalische Beschaffenheit des gewünschten Musikstücks, passt dessen Tonlage automatisch an und bringt so die Musik optimal mit dem individuellen Tinnitus-Ton in Einklang. Diese Harmonisierung verschiebt das individuelle Tinnitus-Geräusch in den Hintergrund und lässt es in Wohlklang untergehen. 

   

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