Rohstoffe / Energie

Dieses Kristallaggregat enthält u.a. Indium, Germanium und Silber – mineralische und metallhaltige Rohstoffe, deren effizientere Nutzung im HZDR im Mittelpunkt steht. (Quelle: HZDR/Jürgen Jeibmann)

Quelle: Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e. V. (HZDR) / Jürgen Jeibmann

Rohstoffreiches Sachsen

Sachsen ist Bergbauland – mit einer Tradition, die bis ins Jahr 1168 zurückreicht, als nahe Freiberg erste Silbervorkommen entdeckt wurden. Sachsen ist auch heute noch ein rohstoffreiches Land. Festgesteine, Sande und Kiese, verschiedenste keramische Rohstoffe und Braunkohle kommen in vergleichsweise großen Mengen vor und werden in etwa 340 Lagerstätten abgebaut. Vorräte von Erzen und Spaten sind im bundesweiten Vergleich ebenfalls in relativ großen Mengen in Sachsen vorhanden.

Hervorzuheben ist, dass zahlreiche sogenannte versorgungskritische Rohstoffe in sächsischen Vorkommen nachgewiesen sind. Dazu gehören Indium, Seltene Erden, Wolfram, Zinn, Flussspat, Lithium und Molybdän.

Damit verfügt Sachsen über ein beachtliches Potenzial an Rohstoffen, die zum Beispiel in der Eisen- und Stahl-, der Glas- und Keramik- oder der Elektronik- und Chemieindustrie zum Einsatz kommen.

Der Freistaat Sachsen gehört mit seinen Anteilen am Lausitzer und Mitteldeutschen Braunkohlenrevier zu den bedeutenden Förderländern von Braunkohle im Bundesgebiet. Die Jahresförderung von etwa 30 Mio. Tonnen Rohbraunkohle entspricht einem Anteil von etwa 20 Prozent der Förderung in Deutschland. Mit etwa 3,5 Prozent der weltweit gewonnenen Rohbraunkohle ist diese Fördermenge auch im internationalen Maßstab bedeutend. 

Bergbau in Sachsen

Energie in Sachsen

Der größte Anteil des sächsischen Energiebedarfs (Primärenergieverbrauch) wird durch die Braunkohle (43 %) bedient. Es folgen Mineralöle (30 %), Erdgas (19 %) und die Erneuerbaren Energien (7 %). Bei den Erneuerbaren Energien ist Biomasse / Biogas mit über 70 % am bedeutendsten, Windenergie und Solarenergie / PV folgen mit jeweils etwa 10 %. 

Braunkohle wird in Sachsen überwiegend zur Stromerzeugung für die Bereiche Industrie und Verkehr eingesetzt. Erdgase und Strom sind für das Verarbeitende Gewerbe in Sachsen ebenso wie für den Dienstleistungsbereich die am meisten genutzten Energieträger. Im Gegensatz zu den privaten Haushalten spielen im Unternehmenssektor die Erneuerbaren Energien noch kaum eine Rolle.

Der Primärenergieverbrauch (PEV) bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging in Sachsen im aktuellst verfügbaren Betrachtungszeitraum tendenziell zurück. Im Jahr 2012 wurden je 1.000 Euro realen Bruttoinlandsprodukts in Sachsen 6,3 GJ ( Deutschland 5,6 GJ) Primärenergie eingesetzt. Die gesamtwirtschaftliche Energieeffizienz (PEV je BIP) erhöhte sich in den betrachteten Jahren in Sachsen und in Deutschland durchschnittlich um 1,9 Prozent je Jahr (durchschnittliche jährliche Veränderungsrate).

Der beobachtete Bruttostromverbrauch bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging in Sachsen sowie in Deutschland tendenziell zurück. Im Jahr 2012 wurden je 1.000 Euro realen Bruttoinlandsprodukts in Sachsen 202 kWh (Deutschland 245 kWh) Strom eingesetzt. Gegenüber Deutschland wird in Sachsen mit einer Einheit Bruttostrom 19 Prozent mehr Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet.

ENERGIEEFFIZIENZ

Der rationelle und sparsame Umgang mit Energie ist zu einem Schlüsselfaktor für die Wettbewerbsfähigkeit von ganzen Industriezweigen und der Gesellschaft insgesamt geworden. Sächsische Unternehmen arbeiten auf verschiedenen Gebieten daran mit, in Zukunft mit den Energiereserven nachhaltiger zu wirtschaften.

ENERGIESPEICHERTECHNOLOGIEN

Mit dem steigenden Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergiemix entstehen große Herausforderungen für die stetige und wirtschaftliche Energieversorgung. Auch sächsische Unternehmen arbeiten – z. T. weltweit führend – an der Entwicklung und Kommerzialisierung modernster Energiespeichertechnologien mit. Eine Konzentration von Unternehmen findet sich vor allem in den Themenfeldern Batterien, Kondensatoren, Brennstoffzellen und Wärmespeicher.

KREISLAUFWIRTSCHAFT

Auf Basis der langen Tradition Sachsens als Bergbauregion verfügen die hiesigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Sanierung von Bergbaufolgeschäden, in der Altlastenbeseitigung oder beim Recycling von wertvollen Rohstoffen über herausragendes Expertenwissen.

Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH

Dafür, dass gute Ideen die Menschen erreichen – so könnte die kürzeste Antwort auf die Frage lauten, wofür die Sächsische Energieagentur – SAENA GmbH steht. Sachsen verfolgt eine nachhaltige und innovative Energiepolitik, deren praktische Umsetzung die SAENA als Unternehmen des Freistaates unterstützt. Die Sächsische Energieagentur berät Sachsens Unternehmen, Kommunen und Bürgerinnen und Bürger zu erneuerbaren Energien, zukunftsfähiger Energieversorgung und zur bewussten effizienten Energienutzung. Mit Modellprojekten, Fach- und Weiterbildungsveranstaltungen, Informationsmaterialien, Kampagnen, Aktionstagen und Fachsymposien setzt die SAENA alternative Energien und Energieeffizienz auf die öffentliche Agenda in Sachsen.

Neue Energierichtlinie: Sachsen fördert innovative Technologien

Seit 28. Mai 2015 ist die Richtlinie Energie/2014 des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) veröffentlicht. Über die Richtlinie gewährt der Freistaat Zuwendungen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Nutzung erneuerbarer Energien, zur Speicherung von Energie, zur Errichtung intelligenter Energienetze und zur Erforschung anwendungsorientierter Energietechniken. Sie richtet sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen sowie Unternehmen mit öffentlicher Beteiligung. Schwerpunkte der Förderung sind die Einsparung von CO2-Emissionen in Unternehmen sowie Projekte der anwendungsorientierten Forschung an Energietechniken.

Sächsische Aufbaubank - Förderbank (SAB), Förderrichtlinie Zukunftsfähige Energieversorgung

„EIT Raw Materials“ - Größtes Ressourcennetzwerk in Europa

Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e. V. (HZDR) koordiniert zusammen mit der Fraunhofer-Gesellschaft im Auftrag des Europäischen Institutes für Innovation und Technologie (EIT) den Aufbau des größten Ressourcennetzwerkes in Europa. Für „EIT Raw Materials“ stehen bis 2022 insgesamt 410 Millionen Euro zur Verfügung, um neue Verfahren und Produkte für die nachhaltige Erkundung, Gewinnung, Verarbeitung und das Recycling von Rohstoffen zu entwickeln. Das Netzwerk wird über führende Universitäten, Forschungszentren und Unternehmen aus 22 europäischen Ländern entlang der gesamten Rohstoffwertschöpfungskette verbinden. Ein wichtiger Partner ist dabei auch die Technische Universität Bergakademie Freiberg, hier wird seit September 2015 das „EIT RawMaterials - Regional Center Freiberg“ eingerichtet.

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